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  • AutorenbildRoland Braun

2./4. Teil: „Ich-Modell“ und die zwei-Welten

Vom Original zur Kopie, Zwei-Welten

2. Teil: Mein „Ich-Modell“ und die zwei-Welten


Die reale Welt und unser persönliches Weltmodell in unserem Ego-Tunnel

Es klingt komplizierter, als es ist, und beruht auf im ersten Schritt darauf, WIE jeder von uns die Welt wahrnimmt:


Die reale Welt, nennen wir sie die „Realität-der-1.-Ordnung“, nehmen nur in Form eines Ausschnittes wahr, als unser individuelles Konstrukt, weil die gesamte Informationsmenge „Welt“ zu groß für uns ist.


Dieses Konstrukt, das wir unsere Wahrnehmung nennen, ist ein Ausschnitt der Welt, bestehend aus elektromagnetischen Wellen. Diese Wellen „übersetzen“ wir in Nervenimpulse, die von unserem Gehirn interpretiert werden, zu unserem inneren aAbbild dessen, was wir sehen - unser inneres Erklärungsmodell der Welt, nennen wir es die „Realität-der-2.-Ordnung“.


Kombinieren wir jetzt die „Realität-der-2-Ordnung“mit unserem inneren „Kern-Ich-Modell“, so bilden sie gemeinsam unseren „Ego-Tunnel = unser höchstpersönliches Weltmodell“ (Thomas Metzinger, Philosoph und Professor für theoretische Philosophie).


Alles, was wir erleben, erfahren, fühlen, verarbeiten wir in diesem Ego-Tunnel: Wir leben in unserem Kopf. Was wirklich außerhalb von uns ist, das wissen wir nicht.


Die Grenzen des ICH enden an den Grenzen unseres Körpers, zu dem der Geist gehört, den wir ICH nennen – das ist unser Weltmodell!


Und wofür soll das gut sein?

„Wer sein Ichmodell innerhalb seines Weltmodells klar und bewusst wahrnehmen und abgrenzen kann, der verfügt über ein Gutes Selbstbewusstsein“ (Oliver Ruppel).


Das Speichern von Inhalten und „verkehrte Welt“

„Das Behalten der „Deutungsmacht“ und der „Aufmerksamkeitslenkung“ sind wichtig für die Bildung des Weltmodells und der ICH-Position darin, und das richtet sich an der wahrgenommen Umwelt und der damit gemachten Erfahrungen. Und wir wissen, dass Erfahrungsinhalte im Gehirn abgespeichert werden, wenn sie mit Emotionen verknüpft werden.“


Wenn diese Erfahrungen nicht auf Begeisterung, sondern auf Angst vor Bestrafung beruhen, dann sind die Erfahrungen nicht kongruent mit den tatsächlichen Bedürfnissen und werden als nicht wirklich - zum ursprünglichen Selbst - gehörig gefühlt, entstanden aus dissoziativen Bedingungen - dem Erlernen der Signale und Informationen Dritter - weil das Kleinkind früh gelernt hat, den eigenen Bedürfnissen nicht zu trauen!!


Das innere Weltmodell wird zum Objekt der Betrachtung und Bewertung (!) – „Ich sehe mich als, oder ich sehe mich dort…“ - immer verbunden mit dem Wunsch nach dauernder Optimierung (Anpassung und Funktionalität), vorgegeben und gesteuert durch gesellschaftlich erwünschtes nützliches Verhalten und geschürt von Ängste („Wenn Sie dieses oder jenes nicht haben, nehmen, leben, dann sind Sie nicht...! Aber wenn, dann sind Sie...) – es entsteht Bindung durch Bedingung! gesellschaftlich Inhalte gesetzt (Erfolg, Reichtum, Selbstoptimierung) ersetzen die eigenen Sinne und Bedürfnisse.


..und die Folgen? Fortsetzung folgt...



(Bild: pixabay)

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