Körperreaktionen
Wir befinden uns im kollektiven Angstmodus!
Kennen Sie den Unterschied Angst - Furcht?
ANGST bedeutet: sie kann «frei flottierend» ohne klaren Bezug auf den Grund der Angst auftreten* (…nachts auf dem Friedhof…, oder ich habe gelernt, dass Fehler bestraft werden.)
Furcht: es gibt einen klarem Bezug auf ein auslösende Objekt gibt* (…ein zähnefletschender Pitbull steht vor Ihnen).
Grundsätzlich ist eine überlebensnotwendige Reaktion auf gefährliche Situationen, die bspw. als Zeichen normaler Entwicklung im Alter von ca. 8 Monaten fremden Erwachsenen gegenüber gezeigt wird (*Fremdenreaktion), *Dorsch, Lexikon der Psychologie, 19 Auflage.
Sie sichert unser Überleben, macht uns jedoch im Dauermodus nachhaltig krank.
Und wir befinden uns im KOLLEKTIVEN Angstmodus!
Schon vor der Corona-Krise befanden wir uns im kollektiven Angst-Modus: Stichworte wie Leben in einer „VUCA-World“ = volatility (Volatilität - Unbeständigkeit),uncertainty (Unsicherheit), complexity (Kompexität) und ambiguity (Mehrdeutigkeit) - kurz: man weiß heute nicht, was morgen passieren kann. Dicht gefolgt von Digitalisierung, Ambidextrie, Agilität, NewWork, NewLeadership, Künstliche Intelligenz, Robotics (intelligente Maschinen übernehmen unsere Arbeitsplätze), immer mit dem Zusatz - wer nicht schnell genug ist, der verpasst den Anschluss. In den nächsten Jahren werden tausende von Arbeitsplätzen wegfallen, nur die Jungen und Anpassungsfähigen sind zukunftsfähig und gefragt, die anderen braucht keiner mehr.
Wer gehört dazu und wer nicht? Für den Einzelnen oft der blanke Horror! Und „mit Corona“: “Wir befinden uns in einer Rezession (4% oder 20% oder...?). Die Welt wird anders werden, nichts wird mehr so sein, wie es zuvor war...!“ Der Horror vertieft sich!
Unser Fußball-Bundestrainer hat wohl Recht: „Die Welt (die Menschen) hat kollektiven Burn-out.“
Wir waren schon vor Corona emotional überlastet, jetzt „fahren“ wir auf Sicht!
Uns wird bewußt, dass vermeintlich Wissende (Unternehmen, Regierende, Medien etc. weltweit) die Lösungen auch nicht kennen, allenfalls eine Idee haben - Schritt für Schritt, jeden Tag - mit ungewissem Ergebnis.
Schlimmer gehts (n)immer?
Wir haben uns häufig (un-)bewußt von den „Sicherheitsversprechen“ abgängig gemacht:„Wir sind eine große Familie; wer mit uns ist, dem kann nichts passieren; wir sorgen für alle...“ - Und sehen uns jetzt mit der Realität konfrontiert, das die Zusagen auf hehere Motiven beruhen, die der Wirklichkeit von heute nicht standhalten, die aktuelle Lage erlaubt es nicht.
Durch die Sicherheitsversprechen, die über lange Zeit gehalten haben, sind wir nicht mehr die „Herr*innnen“ im eigenen Haus“ sind, die o.g. haben diese Funktionen übernommen - Bindung durch Abhängigkeit!
Und begonnen hat diese Abhängigkeit in unserer frühesten Kindheit (a.Teil 1). Früh wurde uns beigebracht, nicht uns, sondern Dritten zu vertrauen - die uns Sicherheit geben, wenn...
Deshalb befinden sich die meisten Menschen in einem permanenten Alarmzustand, denn es gilt, die Verbindung nicht abreißen zu lassen. Denn unser Innerstes „dreht“ sich, weil wir „auf zwei innere Eindrücke blicken“: unseren eigenen, denen wir - aus Erlebtem - nicht trauen, und denen, die wir aus dem Umgang mit Dritte gelernt haben - aber Eigentlich nicht mit uns übereinstimmen. DAS ist ein Dilemma!
Und unsere inneren Verletzungen halten uns in einem permanenten Alarmzustand!
Und wir tragen „inneren Verletzungen“, „begangen“ durch die Handlungen anderer Personen.
Beispiel: Eine Autoritätsperson sagt Ihnen: „Das haben Sie falsch gemacht!“ Zunächst ist dies nur die Information, dass Sie etwas nicht so gemacht haben, wie die Autoritätsperson es sich vorgestellt hat. Mit welcher Konsequenz oder was falsch ist, wird zunächst nicht mitgeteilt.
Die Information „sickert“ in Ihr Gehirn und wird blitzschnell (3/1000sec.: positiv, negativ oder neutral) verarbeitet. Das Gehirn sucht nach vergleichbaren Situationen und den dazu verinnerlichten Reaktionsmustern, um die erlernte Reaktion auszulösen. Haben Sie gelernt, dass nur Versager Fehler machen oder Fehler immer zu Strafen führen, wandelt sich diese Information in ein sofortiges Alarmsignal um, die Optionen: verteidigen (Flucht), die Person des Irrtums ziehen (Angriff) oder erstarren (Einfrieren), um zu „überleben“ (die Autoritätsperson ist der personifizierte „Säbelzahntiger“).
Durch diese Muster sind wir steuerbar und machen uns zugleich unglücklich, weil wir irgendwie fühlen (!), dass wir „das“ eigentlich nicht sind (Original), sondern, was aus uns wurde (Kopie).
Deshalb sind wir auf der Hut, die Verbindung nicht abreißen zu lassen, sonst glauben wir verloren zu sein und haben deshalb permanent Anr Versager Fehler machen (!).
Ein Blick in die Natur zeigt uns, dass Unsicherheit Teil der Lebensgrundlage ist. Jederzeit kann etwas passieren, jedes Tier, jede Pflanze ist drauf vorbereitet. Und doch befinden sich Tieren nicht in permanentem Alarm-Modus, sondern erst, wenn sie Gefahr wittern. Dann allerdings, kommt es zu Blitzaktionen, um das Leben zu retten. Doch ist die Bedrohung vorbei, stellt sich der Normal-Modus schnell wieder ein, das Leben geht weiter, bis...
Wie können wir aus dieser Angst herauskommen?
Fortsetzung folgt...
Bild: pixabay
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